Was bedeutet eigentlich „Bildformate“ in der Fotografie? Diese Frage hat mich schon seit den Anfängen beschäftigt und natürlich wollte ich es einmal ausführlich recherchiert und dargestellt haben. Hier ist, was ich alles gefunden habe.
Im Wort Bildformat verbirgt in der Fotografie gleich mehrerer Begriffe, die unterschiedliche Bedeutungen haben. Manche davon werden sogar fälschlicherweise als Synonyme verwendet:
- das Aufnahmeformat
- das Aufnahme-Seitenverhältnis
- die Bildauflösung der Fotokamera
- das Dateiformat der digitalen Fotos
- die Auflösung des Displays
- das Bildformat des Papiers
Da all diese Formate in der Fotografie eine eigene Gewichtung haben, gehe ich sie einzeln durch, erkläre sie und gebe Tipps aus eigener Erfahrung.
Das Aufnahmeformat oder das Bildformat des Sensors
Das Aufnahmeformat hat eine lange Geschichte, eigentlich so lange wie die Fotografie schon existiert. Schon in den Anfängen war das Aufnahmeformat die Abmessungen jener Platten, die damals als Beschichtung für die Fotos dienten.
Mit der Erfindung der Analogfilme setzten sich auch die ersten Standards für Aufnahmeformate durch. Auch die immer kleiner werdenden Kameras trugen zur Festlegung der Standards bei. So setze sich das Mittelformat für professionelle Ansprüche und das Kleinformat für die normalen Anwender und Hobbyfotografen durch. Seit längerer Zeit gilt das Kleinformat von 24×36 mm als der übergreifende Standard und Vergleichsmaß für andere Aufnahmeformate.
Bei den Mittelformatkameras war es nicht so eindeutig. Hier gab es gleich mehrere Formate, die auch noch unterschiedliche Seitenverhältnisse aufweisen. Vom kleinsten Mittelformat über das klassische Mittelformat mit den Seitenverhältnissen von 1:1 (also ein Quadrat) bis hin zu mehreren rechteckigen Mittelformate sind sie alle von 2,7 – 5,8 mal größer als das Kleinbildformat.
Bei der digitalen Revolution wurden diese Formate des analogen Films für den Bildsensor einfach übernommen. So ist ein Kleinbildformat heutzutage eine Vollformat-Kamera: die Begriffe Mittelformat und APS-C sind sogar gleich geblieben.
Mit der Einführung der Kompaktkameras und ihrer Ablösung durch Mobiltelefone wurden Sensoren auch immer kleiner. Webcams und andere kleine Kameras trugen zusätzlich zur heutigen Vielfalt von Sensorgrößen bei. Die meisten halten sich jedoch an die Standards für die Seitenverhältnisse (auf diese gehen wir später noch ein).
So unterscheiden wir heutzutage in der digitalen Fotografie folgende bekannte Formate:
- Mittelformat
- Vollformat
- APS-C
- MFT (Micro Four Thirds)
- viele andere kleinere Formate (1”, ⅔”, …)
Diese Sensoren sind unabhängig davon, ob die Kamera eine Spiegelreflexkamera, eine Systemkamera, eine Kompaktkamera oder ein Smartphone ist.
Mit dem massiven Einzug der Kompaktkameras und dem späteren Verdrängen durch die Smartphones kamen immer kleinere Sensoren zum Einsatz.
APS-C Kameras
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Kleinsensoren
Eine sehr beliebte Sensorgröße für anspruchsvolle Fotografie im Handtaschenformat oder vermehrt auch in Drohnen ist der 1” Sensor. Die Sony RX100-er Reihe und die DJI Mavic 2 Pro haben diesen Sensor und liefern angesichts seiner Größe ein hervorragendes Ergebnis. Alternativ finden wir in den meisten Handys und Kompaktkameras Bildsensoren zwischen ⅓,2 bis ⅔ Zoll.
Bei den richtigen Kameras zeigt sich in den letzten Jahren der Trend zu Systemkameras mit kleinen Sensoren wie MFT oder APS-C. Die Qualität der Sensoren ist stark gestiegen und die Kameras werden immer kleiner und portabel.
Vollformat, APS-C und Micro Four Thirds
Für das MFT Format im Seitenverhältnis 4:3 haben sich vor allem Panasonic und Olympus entschieden. Das ermöglicht sehr kompakte Kameras und Objektive.
Das APS-C und das Vollformat ist unter anderen bei Sony, Canon oder Nikon zu finden.
Mittelformat
Auf Mittelformat-Sensoren setzen unter anderen Hasselblatt und Phase One. Die Mittelformatkameras sind größer und haben eine hohe Auflösung. Diese Kameras sind für große Prints gedacht, Produktfotografie für sehr professionelle Anforderungen oder ganz allgemein für sehr hohe Ansprüche. Nicht selten überschreiten sie einen fünfstelligen Kaufpreis.
Die erreichbare Qualität hängt natürlich ganz stark von der Größe des Films oder Sensors ab. Je größer, umso mehr Licht kann dieser gleichzeitig aufnehmen. Somit wird die Aufnahme rauschfreier und detaillierter.
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TIPPS: Wer eine kompakte Kamera zum Reisen, im Outdoor Bereich oder beim Wandern braucht, der kann zu MFT oder APS-C greifen. Auch wenn der Markt noch überfüllt ist mit Spiegelreflexkameras – der Trend geht hier in Richtung Systemkamera. Sie sind kompakter, haben weniger mechanische Teile, sie sind leise und haben inzwischen sehr gute digitale Sucher. Auch Vollformat-Systemkameras sind nicht mehr so groß und kommen für Reisende immer mehr zum Einsatz.
Vollformat-Kameras werden oft für professionelle Einsätze verwendet, oder im Fotostudios und in der Porträtfotografie. Mittelformatkameras sind für Profis und Geo-Reporter.
Vollformat-Kameras werden oft für professionelle Einsätze eingesetzt, oder im Fotostudios und in der Porträtfotografie. Mittelformatkameras sind für Profis und Geo-Reporter.
Einen guten Überblick über die Auswahl einer Fotokamera gebe ich in meinem Artikel: https://www.pictrabox.de/auswahl-der-fotokamera-wichtig/.
Das Aufnahme-Seitenverhältnis
3:2
Das wohl bekannteste Aufnahme-Seitenverhältnis in der Fotografie ist das 3:2. Es ist das Seitenverhältnis des Kleinbildformates, welches als Ausgangsbasis und Verhältnis für alle anderen Formate gilt.
APS-C, mitlerweile auch ein sehr verbreitetes Aufnahmeformat, hat auch ein Seitenverhältnis von 3:2. Naja, nicht ganz genau, aber sehr nahe am 3:2.
4:3
Panasonic und Olympus Kameras setzen mit ihrem MFT Format auf ein Seitenverhältnis von 4:3. Auch die meisten Kompaktkameras und Smartphones haben nativ 4:3.
In den Anfängen der Analog-fotografie war die Vielfalt von Seitenverhältnisse viel größer. Allein das Mittelformat zählte mindestens fünf verschiedene Seitenverhältnisse, unter anderen ein 1:1 welches bei Polaroid Kameras übernommen wurde. Seitdem Sofortbildkameras wieder fast so populär sind, wird wohl der Trend zu quadratischen Fotos noch eine Weile bleiben. Fujifilm hat selbst seit kurzem das quadratischer FujiFilm Square Instax Format und die entsprechenden Kameras eingeführt. Das heutige Instagram Hochbildformat von 4:5 war in den 70ern in einigen Polaroid Kameras zu finden. Vor allem in der Polaroid Fotografie mag ich diese beiden Seitenverhältnisse ganz gerne.
Übrigens kannst du einen ausführlichen Bericht über die besten Polaroid Kameras hier lesen.
16:9
16:9 hat inzwischen für Kino, TV und Bildschirme durchgesetzt. Die letzteren sind oft auch im Seitenverhältnis von 16:10 zu finden, um etwas mehr Höhe beim Arbeiten zu haben. Bilder mit diesem Seitenverhältnis werden auf diesen Geräten bildschirmfüllend dargestellt.
Das Seitenverhältnis war in der Analogfotografie durch den Film und heute durch den Sensor fest vorgegeben. Bei den digitalen Kameras kann dieses Seitenverhältnis jedoch beim JPG Format meistens auf 4:3, 3:2 oder 16:9 eingestellt werden. Dabei wird einfach nur oben, unten oder seitlich etwas vom Bild abgeschnitten. Eine solche Einstellung ist sinnvoll wenn die Fotos nicht bearbeitet werden. Ansonsten solltest du die Sensorauflösung original belassen.
TIPPS: Meine optimale Einstellung ist RAW Format und Seitenverhältnis 16:9. In dieser Kombination zeigt meine Sony a6500 Kamera auf dem Display ein 16:9 Bild an, nimmt aber bei RAW immer in der native Sensor-auflösung auf, nämlich 3:2. Beim Importieren in die Photolibrary lasse ich automatisiert mit Capture One ein Cropp-Layer drüber laufen, um das Bild automatisch auf 16:9 zu schneiden. So bekommen ich dann exakt den gleichen Ausschnitt den ich bei der Bildaufnahme und Bildgestaltung hatte, jedoch mit der Option, den Schnitt zu ändern.
Mein Schnittwerkzeug ist auf “uneingeschränkt” eingestellt. Ich halte mich beim manuellen Schneiden nicht mehr an die Standard-Seitenverhältnisse. Das gibt mir die Flexibilität jedes Foto so zu schneiden, wie ich es für richtig halte. Wenn die Fotos gedruckt werden sollen, erstelle ich immer auf einer temporären Kopie des Bildes und schneide es im Seitenverhältnis 3:2 damit es gut ausgedruckt werden kann.
Weitere Details zum Thema Bildausschnitt findest du auch im, Artikel: Bildgestaltung: der ideale Bildausschnitt – 8 Methoden.
Die Bildauflösung der Fotokamera
Die Bildauflösung der Kamera und das Bildformat sind eigentlich unterschiedliche Begriffe. Weil diese jedoch manchmal als Synonyme verwendet werden, möchte ich kurz darauf eingehen. Die Bildauflösung wird in Megapixel (MP) angegeben und hat mit dem Format nicht viel gemeinsam. Es sagt einfach aus wie viele Pixel ein Sensor hat, unabhängig von seiner Größe. Je mehr MP, desto feiner und detaillierter sind in der Regel die Bilder, weil jeder Pixel seine eigenen Informationen beinhaltet.
Die Bildauflösung der Kamera und das Bildformat sind eigentlich unterschiedliche Begriffe. Weil diese manchmal diese jedoch als Synonyme verwendet werden, möchte ich kurz darauf eingehen. Die Bildauflösung wird in Megapixel (MP) angegeben und hat mit dem Format nicht viel gemeinsam. Es sagt einfach aus wie viele Pixel ein Sensor hat, unabhängig von seiner Größe. Je mehr MP, desto feiner und detaillierter sind in der Regel die Bilder, weil jeder Pixel seine eigenen Informationen beinhaltet.
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Das Dateiformat der digitalen Fotos
Seit dem Einzug der digitalen Bilder, haben sich mehrere Standardformate durchgesetzt die unterschiedlichen Rollen einnehmen.
Das wohl bekannteste für die allgemeinheit ist das JPEG oder JPG. Gibt es eigentlich zwischen diesen einen Unterschied? Nein, JPG es ist lediglich eine Abkürzung von JPEG was „Joint Photographic Experts Group“ bedeutet und wurde in den Anfängen von Windows und DOS festgelegt, damit es überhaupt von Windows erkannt werden konnten. Windows und DOS hatten damals nämlich Probleme mit Endungen, die mehr als 3 Buchstaben hatten. Das gleiche gilt auch für TIF und TIFF oder MPG und MPEG, sowie HTM und HTML.
Ein weiteres bekanntes Format ist das TIFF. TIFF speichert die digitalen Informationen verlustfrei und kann beinhaltet mehr Details und mehr Farbtiefen. Das schlägt sich natürlich auf die Größe des Speicherbedarfs aus.
RAW Bilder haben eine bessere Qualität
Wenn die Fotos im Nachgang bearbeitet werden, dann ist das RAW Format die beste Wahl. In einem RAW File werden alle Sensordaten unkomprimiert gespeichert. Das bedeutet, dass alle Daten, die ein Sensor aufnehmen kann, hier festgehalten werden. Selbst Informationen, die erst in der RAW Entwicklung sichtbar gemacht werden, sind hier zu finden.
Capture One
Die professionelle Bildbearbeitung
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So ist zum Beispiel bei hohen Kontrastunterschiede eine HDR Bearbeitung möglich. Sehr dunkle Bereiche werden aufgehellt und sehr helle Bereiche abgedunkelt. Das führt zu einem gut belichteten Bild. Ebenfalls kann der Weißabgleich und die Schärfe korrigiert werden und noch vieles mehr.
Übrigens lesen Kameras, auch wenn sie nur JPEG speichern, erst alle Sensordaten und erstellen in einem weiteren Schritt ein JPG. Jede Kamera nutzt für den eigenen spezielle Look eigens entwickelte Einstellungen für die Konvertierung. Nicht selten werden die JPGs allerdings überscharf und übersättigt.
Bei einer automatischen Konvertierung in JPEG gehen viele Informationen verloren. So wird zum Beispiel die Farbtiefe auf 8 bit reduziert, vorausgesetzt deine Kamera kann überhaupt mehr. Dabei gehen Details in über- oder unterbelichtete Bereiche verloren. Ebenfalls werden ähnliche Pixel zusammengefasst, um Speicher zu reduzieren. Das Ergebnis: harte Kanten bei Übergänge. Generell gilt, umso mehr komprimiert wird, desto mehr Qualität geht verloren.
PNG ist für Bilder mit transparentem Hintergrund die gute Wahl. Ob Logos oder Produktfotos, das PNG hat eine gute Qualität. Da PNG nicht so gut komprimiert werden kann, sollte man sich auf kleine Bilder einschränken.
Des Weiteren gibt es noch das GIF Format, welches vor allem für bewegte Animationen oder durchsichtige Hintergründe eingesetzt wird. Beim GIF gibt es jedoch die Beschränkung auf 256 Farben
Für die richtige Formatauswahl habe ich dir alles mal kurz zusammengefasst:
JPEG
- Das JPEG oder auch JPG ist das verbreitetste Bildformat und dürfte inzwischen von fast allen Geräten gelesen werden können
- Kameras, die kein RAW Format speichern können, geben ein JPG aus
- JPG ist der beste Kompromiss zwischen Speicherplatz und Bildqualität
- Alle Bildbearbeitungsprogramme können das JPG unterstützen.
- dieses Format unterstützt das volle Farbspektrum
- Fotografieren in JPG macht Sinn wenn eine Nachbearbeitung der Fotos nicht gewünscht wird
RAW
- RAW ist verlustfrei und speichert viele Informationen, die direkt vom Sensor kommen
- bietet viel mehr Spielraum in der Nachbearbeitung als zum Beispiel JPG
- eigentlich die beste Möglichkeit, die maximale Qualität aus einer Kamera herauszuholen
- RAW Formate benötigen allerdings viel mehr Speicherplatz im Gegensatz zu JPG (manchmal das zehnfache wie JPG)
- RAW ist ein allgemeiner Begriff für Bilder. Konkret gibt es nämlich mehrere Formate, die sich von Kamerahersteller zu Kamerahersteller unterscheiden: Sony hat ARW, Canon hat CR2, Nikon hat NEF, Olympus hat ORF, u.s.w. Adobe hat ein neutrales RAW Format, das DNG. Diese wird immer mehr auch von Smartphone- und Drohnen-Hersteller genutzt.
- Bildbearbeitungsprogramme können in der Regel die meisten RAW Formate unterstützen, doch manchmal ist die Lizenzierung auf spezielle Formate ausgelegt (das ist der Fall bei Capture One Sony Edition)
TIFF
- TIFF ist auch ein verlustfreies Format, welches gerne von Werbeagenturen und Grafikdesigner genutzt wird bei denen auch Printprodukte zum Einsatz kommen.
- TIFF wird oft in Grafikprogrammen eingesetzt, um den hohen Qualitätsstandard abzudecken
- es kann Ebenen, Transparenz und Markierungen verwalten.
- TIFF benötigt allerdings viel Speicherplatz und hohe Rechner-Performance
PNG
- PNG ist qualitativ hochwertiger als GIF
- PNG wird vor allem dann genutzt, wenn es darum geht, Grafiken mit hohem Farbschattierungen richtig darzustellen
- PNG kann transparenter Hintergrund speichern
- ideal für die Anzeige von kleinen Icons und Logos
GIF
- GIF ist ein Format für simple Webgrafiken
- die Farbwahl ist sehr beschränkt was die Komprimierung verstärkt und es zu einem Leichtgewicht macht
- GIFs werden aufgrund ihrer geringen Größe schnell geladen und sind ideal für schnelle Antwortzeiten
- eingesetzt wird es für kleine grafische Anzeigen wie animierte Bilder, Diagramme oder Knöpfe
- GIF kann transparente Hintergründe verwalten
BMP
- Das Bitmap Format besteht aus Bildpunkten, den sogenannten Pixeln
- es ist ein einfaches Format, welches oft für gescannte Dokumente eingesetzt wird
- es kann bearbeitet werden und hat eine hohe Komprimierung
- BMP wird selten genutzt
TIPP: Wenn deine Kamera das RAW Format unterstützt und du die Fotos bearbeiten möchtest (vielleicht auch Jahre später) dann solltest du das RAW Format auswählen. Viele Kameras können RAW+JPG. So kannst du das JPG für jetzt nutzen und die RAW’s für später aufheben. Vielleicht sind es ganz wichtige Familienfotos, Babies, Kinder, Großeltern, die du später irgendwann professioneller bearbeiten möchtest. Dann kannst du auf die beste Qualität zurückgreifen, die deine damalige Kamera konnte.
Vielleicht freuen sich ja die Kinder später auf diese RAW Files. Das gleiche gilt für aufgenommene Videos: stelle immer die höchste Qualität ein – du wirst dich später freuen. Und wenn du alte Filme hast und sie digitalisiert hast, schmeiß sie nicht weg, sondern bewahre sie in einem adäquaten Raum. Vielleicht gibt es in einigen Jahren ein neues Verfahren, welches mehr herausholt als es heute möglich ist. Speicherplatz kostet nicht mehr viel heutzutage.
Wenn du mit dem Smartphone fotografierst, dann geht das auch in RAW. Wie das funktioniert und weiteren Tipps findest du in meinem Artikel “3 einfache Schritte für herausragende Smartphone-Fotos”.
Die Bildauflösung eines Displays
In der heutigen digitalen Welt geht nichts mehr ohne Display: Kamera Display, Handy-Display, Notebook-Display, Monitor, Fernseher, Projektor u.a. Die Anzahl der Displays hat so zugenommen, dass inzwischen die meisten Fotos nicht mehr ausgedruckt werden müssen. Auf dem Handy kann man tausende seiner Fotos jederzeit und bei jedem Hintergrundlicht betrachten. Vorraussetzung: man hat genug Akku.
Das Thema Display ist ein sehr wichtiges, wenn es darum geht, das Seitenverhältnis eines Bildes festzulegen.
Die meisten Displays sind schon oder werden auf 19:6 umgestellt. Das ist der Standard der sich bei TV / Co. in den letzten Jahren durchgesetzt hat. 16:9 ist angenehm für die Augen und ist der gemeinsame Nenner für Video und Kinoformate.
Bei der Wiedergabe der Fotos auf TV erscheinen unangenehme schwarze Balken, wenn diese ein anderes Seitenverhältnis haben als 16:9. Hier kommen dann angenehme Software-animationen zum Einsatz, welche durch Zoomen und Schwenken die Fotos komplett und vollflächig anzeigen. So können auch Fotos mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen angenehm angezeigt werden. Die Mac Fotos Application von Apple ist bekannt für ihre schönen Animationen.
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Das Bildformat beim Schneiden
Wie vorhin schon erwähnt, bearbeite ich meine Fotos mit der Software Capture One und schneide die Fotos beim Importieren automatisch auf 16:9. Meine Einstellung für das Seitenverhältnis ist “uneingeschränkt” – das gibt mir volle Freiheit beim Schneiden. Ein Foto sollte meiner Meinung nach nicht in festen Seitenverhältnissen gezwungen werden, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Es gibt Situationen wie zum Beispiel beim Drucken oder Posten auf Facebook oder Instagram, in denen ein bestimmtes Format eingehalten werden muss. Diese verwalte ich allerdings immer als extra Kopien und schneide sie speziell für diese Einsatzzwecke zu.
Ansonsten können in fast jeder Bearbeitungssoftware die Seitenverhältnisse 1:1, 1:2, … bis 16:9 als vordefinierte Seitenverhältnisse ausgewählt werden. Die gängigsten festen Seitenverhältnisse sind:
1:1 – das Polaroid, Instax und Instagram Square Standard
Das 1:1 Format wurde früher bei einigen Mittelformat-Kameras verwendet und ist einer der Standards für Polaroid Kameras. Instagram hat es für sein Instagram Square und FujiFilm vor kurzem in einigen Instax Kameras übernommen.
Quadratische Fotos sind super für perfekt ausgeglichene Motive, Strukturen oder Muster geeignet. Es bietet den besten Rahmen für symmetrische Bilder, deren Hauptmotiv oft in der Mitte ist.
3:2 – der Standard für die meisten Kameras und Druckformate
Die meisten Kameras nutzen standardmäßig das 3:2. Das bedeutet, dass ihre Sensoren ein Seitenverhältnis von 3:2 haben.
Gleichzeitig ist das 3:2 besonders zum Drucken geeignet. Ein 10:15 cm Bilde hat ein Seitenverhältnis von 3:2. Das gleiche gilt auch für größere Poster 20×30 cm, 40×60 cm, … 50×150 cm. Ist das Foto in 3:2 geschnitten, kann es füllend ausgedruckt werden.
4:3 – der Klassiker und immer noch aktuell bei MFT und Smartphones
Olympus und Panasonic nutzen für ihre MFT Sensoren immer noch das 4:3 Format. Das gleiche gilt für viel Smartphones oder kleine Kompaktkameras. Das 4:3 ist allerdings das alte TV Format, welches in den heutigen Displays völlig ausrangiert wurde.
Zum Drucken ist das 4:3 auch nicht gut geeignet, da die Fotos geschnitten werden müssen. So sollten 4:3 Fotos entweder in der Kamera automatisch geschnitten werden oder später in der Software.
5:4 (Instagram Hochformat)
5:4 geben die meisten Kameras nicht automatisch raus. Das erfolgt in der Nachbearbeitung. Dabei muss bei einem 2:3 Bild die lange Seite mehr beschnitten werden, als bei einem 4:3 Bild. Meist wird jedoch dieses Format nur für spezielle Fotos genutzt, etwa wenn zum Beispiel ein Bild auf Instagram veröffentlicht werden soll. Du solltest das allerdings beim Fotografieren schon berücksichtigt und den Rahmen etwas großzügiger setzen.
16:9 (TV, goldener Schnitt)
Das Seitenverhältnis 16:9 ist immer mein Ausgangspunkt. Der Grund liegt daran dass ich die meisten Fotos auf digitalen Bildschirmen betrachte. Alle haben dieses oder ein ähnliches Format zu 16:9. Da ich immer original im RAW Format aufnehme, somit in 3:2, habe ich beim Schneiden auf 16:9 immer oben und unten Puffer, den ich später in der Nachbearbeitung nutzen kann. So kann ich Fotos gerade stellen und den Schnitt höher oder tiefer setzen, wenn die Komposition nicht perfekt war.
TIPP: sei kreativ beim Software-Schnitt und probiere vieles aus. Gerade Anfänger können da viel lernen, wenn sie im nachhinein daheim in Ruhe vieles ausprobieren können. Schneide auch mal mehr und lenke den Betrachter auf bestimmte Details. Und schneide unnötiges weg.
Das Bildformat des Papiers
Das Bildformat für Papier wird in cm angegeben und ist die Länge und die Breite des Ausdruckes. Die Basis für die Bildformate auf Papier ist ebenfalls das Kleinbildformat, welches allerdings aufgrund ihrer Größe in mm angegeben ist. Somit sind die verschiedenen Bildformate für Papier eine Vergrößerung des Kleinbildformates.
Um die Kommastellen zu sparen, wurden feste Standardformate festgelegt die allerdings nicht immer einen genauen Multiplikationsfaktor vom Kleinformat zu Grunde haben. So ist das 10:15 cm Bildformat ein genaues 3:2 Bild, jedoch 9:13 cm nicht. Bei diesen speziellen Seitenverhältnissen wird entweder nur ein Teil des Bildes ausgedruckt oder das Bild ist in der Länge variabel.
Wir unterscheiden mehrere Formate für Fotoausdrucke:
- 9 cm-Format mit variabler Länge bis zu 16 cm
- 10 cm-Format mit variabler Länge bis zu 18 cm
- 11 cm-Format mit variabler Länge bis zu 20,5 cm
- 13 cm-Format mit variabler Länge bis zu 22,5 cm
- 15 cm-Format mit variabler Länge bis zu 20 cm
- 20 cm-Format mit variabler Länge bis zu 30 cm
- 30 cm-Format mit variabler Länge bis zu 45 cm
- 40 cm-Format mit variabler Länge bis zu 60 cm
- 50 cm-Format mit variabler Länge bis zu 75 cm
- u.s.w.
Ich hoffe, ich konnte einen guten Überblick über Bildformate in der Fotografie geben und wünsche dir gutes Licht und viel Spaß beim Ausprobieren.