Kontraste sind ein essenzielles Element in der Welt der Kunst und der Fotografie. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Stimmungen und der Übermittlung von Emotionen.
Aber was genau sind Kontraste in der Fotografie? Ein Kontrast bezieht sich auf die kraftvolle Gegenüberstellung von mindestens zwei unterschiedlichen Farben. Diese Farben müssen gegensätzlich sein, um Spannung, Dynamik und Intensität im Bild zu erzeugen. Im Gegensatz dazu erzeugen ähnliche Farben ein Gefühl von Harmonie und Melancholie.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Definition und Regeln der Kontraste ihren Ursprung in der Malerei haben, die wiederum als Geburtsstätte der Fotografie gilt. Und so wird das Zusammenspiel von Kontrasten zu einem Schlüsselwerkzeug für Fotografen, um ausdrucksstarke und spannende Fotos zu gestalten.
Kontraste spielen in der Welt der Bildgestaltung eine herausragende Rolle und haben die Fähigkeit, verschiedene Wirkungen zu erzeugen. Bereits während der Aufnahme kannst du durch die bewusste Verwendung von starken, schwachen, großen oder gegensätzlichen Kontrasten die gewünschte Stimmung in dein Bild einfließen lassen. In der Nachbearbeitung hast du dann die Möglichkeit, diese Kontraste zu verstärken oder zu mildern, je nachdem, welche Botschaft du mit deinem Bild vermitteln möchtest.
In der Fotografie begegnen uns verschiedene Arten von Kontrasten, aber wir werden uns in diesem Kurs auf die vier bedeutendsten Kontraste konzentrieren.
1. Der Hell-Dunkel Kontrast
Der Hell-Dunkel-Kontrast, oft auch einfach als „Kontrast“ bezeichnet, ist zweifellos der augenfälligste Kontrast in der Fotografie. Er repräsentiert den Unterschied zwischen den hellen und dunklen Bereichen eines Bildes.
Ein niedriger Kontrast liegt vor, wenn im Bild keine signifikanten Unterschiede zwischen Hell und Dunkel zu erkennen sind. Dieser Kontrast vermittelt ein Gefühl von Ruhe, Harmonie und Ausgewogenheit.
Dem gegenüber steht der hohe Kontrast, der vor allem Dynamik, Dramatik und Spannung in ein Bild einbringt.
2. Der Farbkontrast
Der Farbkontrast, auch als Farbe-an-sich-Kontrast oder Farbton-Kontrast bekannt, ist unverkennbar und tritt auf, wenn unterschiedliche Farben direkt nebeneinander in Berührung kommen.
Dieser Kontrast ist am stärksten ausgeprägt, wenn du reine, gesättigte Farben wie Gelb, Rot oder Blau verwendest. Dennoch ist Vorsicht geboten, da eine übermäßige Verwendung solcher Farben das Bild überladen wirken lassen kann.
Mein besonderes Augenmerk liegt darauf, nur eine begrenzte Anzahl von Farben zu verwenden und sicherzustellen, dass sie harmonisch zueinander passen. Dies verleiht dem Bild eine ausgewogene Wirkung.
3. Der Kalt-Warm Kontrast
Johannes Itten (1888–1967) entwickelte einen Farbkreis, um die Prinzipien der Farbgestaltung zu veranschaulichen. In seinem Farbkreis sind kontrastreiche Farbpaare wie Orange-Blau, Rot-Grün oder Gelb-Lila leicht zu erkennen.
Besonders in der Landschaftsfotografie spielt dieser Kontrast eine entscheidende Rolle, da er ein harmonisches Farbspiel schafft. Zum Glück begegnen wir in der Natur oft natürlichen Kalt-Warm-Kontrasten, wie den rötlichen Erdtönen im Zusammenspiel mit dem blauen Himmel.
Ich persönlich nutze diesen Kontrast sehr häufig, besonders die Kombination von „Orange und Blau“ ist einer meiner Favoriten.
4. Der Qualitätskontrast
Der Qualitätskontrast, auch als Intensitäts- oder Bunt-zu-Unbunt-Kontrast bekannt, entsteht, wenn lebendige und satte Farben auf getrübte oder flache Farben treffen. Er betrifft die Intensität der Farben in einem Bild.
Eine getrübte Farbe wird oft als Grau wahrgenommen, aber auch reine Farben, die mit dunkleren, grauen oder helleren Tönen vermischt sind, verlieren an Intensität.
Ein lebendiger Kontrast entsteht, wenn eine intensive Farbe auf eine getrübte Farbe trifft. Dies kann zu einer erstaunlichen Tiefenwirkung führen. Um dies plastisch zu verdeutlichen: Denke an ein rotes Blatt auf einem grauen Hintergrund.
Die Wirkung dieses Kontrastes kann je nach Intensität von beruhigend und sanft bis hin zu dramatisch und melancholisch variieren.