Drohnenfotografie wird auch bei klassische Fotografen immer beliebter. Diese Perspektive von oben ermöglicht ganz andere Sichten auf die Motive. Auch die Motive selber sehen cool aus wenn sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.

Doch durch den Hype den Drohnen in der letzten Zeit erreicht haben müssen die Fotos etwas ganz besonderes werden um durch die Masse herauszustechen. Nun, eigentlich haben wir generell den Anspruch besondere Fotos zu erstellen :). Ein paar Tipps wie das mit Drohnen funktionieren kann möchte ich dir in diesem Artikel geben.

Drohnenfotografie Tipps:

  1. Prüfe die aktuelle Drohnen Verordnung
  2. Schließe eine spezielle Haftpflichtversicherungs für Drohnen ab
  3. Kaufe dir eine gute Drohne inklusive Zubehör
  4. Fliege nicht mit kalten Akkus
  5. Verstehe die Einstellungen deiner Drohne
  6. Übe zuerst in einer sicheren Umgebung
  7. Keine Indoor Flüge ohne Erfahrung oder Sicherheitsvorkehrungen
  8. Fotografiere öfters morgens oder abends
  9. Nachtfotos dank Stativ Modus
  10. Suche abstrakte Motive
  11. Probiere auch mal Portraits mit deiner Drohne
  12. Unscheinbare Motive kommen manchmal groß raus
  13. Untersuche die Gegend in Ruhe
  14. Achte auf die Bildkomposition
  15. Suche gute Kontraste
  16. Bearbeite deine RAW Bilder

Drohnenfotografie: Verschneite Straße im Winter
Drohnenfotografie: Verschneite Straße im Winter

1. Prüfe die aktuelle Drohnen-Verordnung

2017 kam eine bundesweite Drohnenverordnung heraus die endlich in ganz Deutschland das Fliegen mit den Drohnen einheitlich regulierte. Aktuell gibt es weitere Gesetzentwürfe teilweise europaweit gelten sollen und jetzt noch nicht freigegeben sind.

Unter diesem Link kannst du eine Zusammenfassung der Drohnen vor Ordnung von 2017 finden und hier einige Gesetzentwürfe.

Es ist klar du darfst nicht überall fliegen. So sind Flüge in Nähe von Flugplätze grundsätzlich verboten. Glücklicherweise erkennen die Software namhafter Drohnenhersteller und zeigt es an. Ebenfalls ist es nicht gestattet über Menschenmengen, über Privatgrundstücke und in Nationalparks zu fliegen.

Drohnen dürfen nur in Sichtweise geflogen werden in einer maximalen Höhe von 100 m. Werden Drohnen mit einer Brille geflogen dann muss eine zweite Person die Drohne immer an Sichtweise haben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das alle Drohnen mit einem feuerfesten Schild gekennzeichnet werden in dem bei einem Schaden ersichtlich ist wer der Besitzer der Drohne ist. Namen, Adresse und Telefonnummer sind wichtig.

2. Schließe eine spezielle Haftpflichtversicherungs für Drohnen ab

Es ist vorgeschrieben dass jeder Drohnenbesitzer der seine Drohne im öffentlichen Bereich fliegt eine spezielle Drohnen-Haftpflichtversicherung besitzen muss. Inzwischen gibt es für privat und gewerblich einige Anbieter, die Kosten variieren zwischen 40 € bis über 100 € und hängen natürlich von den Konditionen und der abgedeckten Schadenssumme ab.

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14 Fehler die du als Fotograf vermeiden kanns

Oft sind Drohnen-Haftpflichtversicherungen auch ganz normale Familienversicherungen was im Grunde dann keinen Kostennachteil mitbringen. Hier findest du eine gute Übersicht und Vergleich zu einigen Drohnenversicherung

3. Kaufe dir eine gute Drohne inklusive Zubehör

Wer sich für eine Drohne entscheiden muss dem kommt vielleicht alles überwältigend vor. Es gibt zahlreiche Hersteller die Drohnen von unter 100 € bis über 5000 € anbieten. Die Auswahl ist am Anfang natürlich nicht einfach.

Du musst natürlich deine Anforderungen kennen oder sie mit der Zeit erfahren und diese in die Auswahl einbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht dass man an DJI kaum vorbeikommen kann. DJI ist ein chinesischer Drohnenhersteller der die Marktführung hat und wirklich sehr gute Geräte entwickelt.

Wenn du dir nicht ganz sicher bist ob eine Drohne überhaupt etwas für dich ist, dann kannst du auch klein einsteigen. Für circa 100-400 € bekommst du gute Einsteiger Drohnen mit denen du nicht viel falsch machen kannst. Hier sind ein paar Beispiele:

Wenn du allerdings dir sicher bist dass du dieses Hobby intensiver betreiben wirst dann rate ich zu einer guten Drohne. Diese kostet heutzutage auch nicht mehr die Welt. Für circa 450-1350 € bekommst du eine exzellente Drohne. In meinem Artikel: Wie viel kostet eine gute Drohne? Eine Auflistung beliebter Drohnen! gehe ich auch auf die Punkte ein die bei einer Drohne wichtig sind, also worauf du achten musst. Ebenfalls gehe ich auf das benötigtes Zubehör ein.

4. Fliege nicht mit kalten Akkus

Als ich meine erste Drohne 2017 Dezember kaufte war ich so aufgeregt das ich sie sofort auspackte und schnell fliegen wollte. Ich hatte mir vorab zwar ein paar Videos angeschaut und da auch ein paar Tipps geben lassen aber dieser Punkt hat mir am Anfangs gefehlt.

Gerade im Winter ist es wichtig dass die Akkus beim fliegen nicht kalt sind. Sie können wirklich ausfallen und im schlimmsten Fall die Drohne zum stürzen bringen. Akkus müssen immer vorgewärmt sein bevor sie eingesetzt werden. Du kannst dich bestimmt auch von deinem Handy erinnern dass Akkus und Kälte sich nicht vertragen Sie können sich sehr schnell entladen. Im schlimmsten Fall schafft die Drohne ist dann nicht mehr zurück zu fliegen.

Es gibt spezielle Wärmetaschen für Akkus die allerdings etwas teuer sind. Alternativ kannst du die Akkus in der Hosentasche oder in etwas warmes einpacken bevor du sie einsetzt und damit fliegst.

5. Verstehe die Einstellungen deiner Drohne

Die erste wichtige Einstellung in der Drohnenfotografie ist die des Formats. Die meisten Drohen können RAW-Formate unterstützen und dieses sollst das du unbedingt auswählen. In meinem Artikel: Bildformate in der Fotografie – 6 Kategorien + Tipps erkläre ich in mehr Detail die Formate RAW vs JPEG.

Wenn du mit der Drohne filmst dann ist es wichtig dass du die manuelle Einstellungen vornimmst. Automatische Einstellungen verstellen während dem Filmen die ISO oder die Blende (wenn die Drohne das kann). Das ist ganz deutlich sichtbar und das willst du ja nicht.

Ebenfalls mit manuellen Einstellungen solltest du in der blauen Stunde oder bei Nacht filmen oder fotografieren. Die Drohne versucht ansonsten die ISO so weit hoch zu stellen bist das Bild richtig belichtet ist. Eine hohe ISO musst du aber bei Drohnenaufnahmen unbedingt vermeiden. Der kleine Sensor rauscht dann sehr. Da Drohnen einen ziemlich gutes Gimbal haben und das Bild sehr gut stabilisieren kannst du relativ gut auch mit längeren Verschlusszeiten arbeiten um die ISO zu reduzieren.

6. Übe die ersten Drohnenflüge in einer sicheren Umgebung

Der erste Flug mit deiner Drohne wird sehr aufregend sein. Anfangs kommt es dir schwer vor die Drohne hoch zu bekommen und zu kontrollieren. Mit der Zeit wirst du merken dass das der leichtere Teil beim Drohnen fliegen ist. Deshalb solltest du anfangs immer in einer sicheren Umgebung üben um Unfälle zu vermeiden.

Eine offene Wiese oder ein offenes Feld eignet sich hervorragend dafür. Selbst wenn du etwas Erfahrung hast solltest du immer noch ganz vorsichtig fahren. Erst mit einigen Monaten kannst du dich mehr trauen.

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7. Keine Indoor Flüge mit einer Drohne ohne Erfahrung oder Sicherheitsvorkehrungen

Einer meiner größten Fehler anfangs war die Drohne im Wohnzimmer zu fliegen. Den Sicherheitsabstand hatten wir zwar eingehalten, aber ich flug die Drohne in unserer Zimmerpflanze hinein. Das was ein Rückwärtsflug und weil die Mavic Pro keinen Sensor hinten hat ist sie da voll reingeflogen. Die Pflanze hat es zwar überlebt, hat uns aber gezeigt was alles passieren kann wenn die Rotoren an etwas rankommen.

Fliegen niemals in der Wohnung und sei ganz vorsichtig selbst bei indoor Aufnahmen in größeren Gebäuden.

8. Fotografiere öfters morgens oder abends, auch mit der Drohne

Drohnenfotografie Sonnenuntergang
Drohnenfotografie Sonnenuntergang

Die meisten fotografischen Regeln gelten für Drohnen genauso wie für Kameras. So sind auch bei Drohnen Aufnahmen in der Früh oder am Abend viel schöner als bei Mittagslicht. Das Licht ist besonders gut wenn die Sonne tief steht. Es wird anders gebrochen und wirft bessere Schatten.

9. Nachtfotos funktionieren bei einer Drohne dank Stativ Modus sehr gut

Viele Drohnen stabilisierten das Bild sehr gut, haben sogar ein Stativ-Modus. Der kann sowohl beim Filmen als auch beim Fotografieren genutzt werden. Er lässt nur sanfte Bewegungen der Drohne zu und versucht die Drohne maximal zu stabilisieren. Dadurch gelingen Bilder mit langen Belichtungszeiten oder sanfte Flug-Videos.

Drohnenfotografie: Nachtfotosmit Langzeitbelichtung
Drohnenfotografie: Nachtfotosmit Langzeitbelichtung

Das funktioniert schon so gut das sogar bei leichtem Wind und eine belichtungszeit von mehreren Sekunden immer noch ein scharfes Foto erstellen kann. Nachts ist das besonders wichtig um rauschfreie Bilder zu ermöglichen.

10. Suche abstrakte Motive von oben

Eine der interessantesten Tätigkeiten in der Drohnenfotografie ist das Aufsuchen der Motive. Von unten kann man es nur grob erahnen wie es von oben aussieht und so muss natürlich die Fantasie und seine Erfahrung eingebracht werden.

Drohnenfotografie: Abstrakte Motive
Drohnenfotografie: Abstrakte Motive

Drohnen mit langen Flugzeiten haben auch deshalb einen großen Vorteil weil man länger Motive suchen kann. Oben angekommen musst du dich zunächst umschauen und dorthin steuern wo du ein gutes Motiv findest. Fotografiere dann das Motiv aus verschiedenen Perspektiven, du wirst sehen es gibt permanent Sachen die man dabei lernen kann.

11. Probiere auch mal Portraits mit deiner Drohne aus

Wer sagt das Drohnen nur in der Landschafts- oder Architekturfotografie eingesetzt werden können. Portrait Fotografie ist ebenfalls ein hervorragender Fotografiebereich für Drohnen. Ja, du braucht etwas Übung, aber es ist ganz einfach.

Rapa rosie - Sandduenen in Rumaenien
Rapa rosie – Sandduenen in Rumaenien

Neben Selfies von dir und deinen Freunden kannst du auch Personen ins Bild stellen die aus dieser Luft-Perspektive sehr interessant erscheinen. Ein gutes Beispiel ist ein Bild von einer Person auf einer Bergspitze. Ohne Drohne sind solche Fotos es manchmal unmöglich

12. Unscheinbare Motive kommen manchmal groß raus

Gerade in den Morgen- oder Abendstunden, wenn die Sonne lange Schatten wirft sind unscheinbare Motive wie Menschen oder Bäume von oben ganz spannend zu fotografieren. Sie werfen lange kultivierende Schatten.

Drohnenfotografie: Abstrakte Straße
Drohnenfotografie: Abstrakte Straße

Auch Straßen und Wälder können gemeinsam schöne Formen ergeben die nur von oben zu sehen sind.

13. Untersuche die Gegend in Ruhe

Eine der ungeschriebene Regeln bei der Drohnenfotografie ist Geduld haben. Manchmal gibt es einfach kein gutes Motiv. Mit solchen Momente musst du rechnen und geduldig eine andere Stelle suchen. Irgendwann kommt die Freude zurück wenn gleich mehrer coole Motive gefunden werden. Das sind die Gegensätze.

14. Achte auf die Bildkomposition

Die Bildkomposition ist für mich das A und O in der Fotografie. Das gilt in der Luftfotografie genauso. Das Regeln die für eine Kamera gelten wie zum Beispiel:

  • die Drittelregel
  • der goldene Schnitt
  • Hoch- und Querformat

gelten genauso auch für Drohnen auch.

Einer der wichtigeren Punkte in der Bildkomposition ist der Bildausschnitt. In meinem Artikel: Bildgestaltung: der ideale Bildausschnitt – 8 Methoden erkläre ich diesem Punkt.

15. Suche gute Kontraste

Kontraste sind in der Fotografie und somit auch bei Drohnenfotografie unheimlich wichtig. Sie sind wenn man’s mächte das Salz und der Pfeffer in der Suppe. Es gibt einige Kontraste die du in der Fotografie einsetzen kannst um deine Bilder spannender zu gestalten:

  • Farbkontraste
  • Hell-Dunkel Kontrast
  • Gegensätze
  • u.a

Ebenfalls ein kompletter Artikel darüber findest du hier: Bildgestaltung: 12 Kontraste für spannendere Foto

16. Bearbeite deine Drohnen RAW Bilder

Wie anfangs schon erwähnt solltest du unbedingt in RAW aufnehmen. Gerade bei kleinen Sensoren sind diese sehr wichtig um eine bessere Nachbearbeitung der Fotos durchführen zu können. Es geht nicht darum dass du die Bilder verfälscht oder extrem bearbeitest, sondern dass du sie verbesserst und das herausholst war möglich ist.

Drohnenfotografie: Tannen im Winter (Senkrechtsicht)
Drohnenfotografie: Tannen im Winter (Senkrechtsicht)

Gleichzeitig definierst du in der RAW Entwicklung mit der Zeit einen eigenen Stil den du wie ein Stempel auf deine Fotos auf setzen kannst. Selbst wenn du im Moment keine Fotos bearbeitest, kannst du nicht ausschließen dass du das in paar Jahren machen wirst. Dann wirst du dich über RAW Bilder freuen.

Capture One

Die professionelle Bildbearbeitung

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Wie ich meinen Workflow der RAW Entwicklung und Bearbeitung gestalte, kannst du im Artikel: Capture One: ein kompletter Workflow lesen. Für diejenigen die das noch nicht wissen, Capture One ist ein RAW Konverter mit Bildverwaltung. Es ähnelt dem Adobe Lightroom sehr stark.

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Übrigens, warum ich mich für Capture One entschieden habe und welche Alternativen zu dem etwas teureren Lightroom es gibt kannst du im Artikel: Die besten Lightroom Alternativen in 2019 lesen.

6 Kommentare

  1. Ich danke Ihnen für den interessanten Beitrag. Mit Drohnen kann man wirklich einiges machen. Das ist eine neue Ebene der Fotografie.
    Mit besten Grüßen,
    Georg

  2. Vielen Dank für den tollen Beitrag. Besonders bei Events wie Konzerten oder Hochzeiten kann man mit Drohnen super arbeiten. So lassen sich die Ereignisse eindrucksvoll von oben festhalten.
    Grüße,
    Marc

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