Wolken sind in der Fotografie ganz wichtige Elemente. Vor allem in der Landschaftsfotografie machen sie als Fotomotive durch ihre Formen und Strukturen das Bild interessanter. Auch als Diffusor für das Sonnenlicht funktionieren sie sehr gut. Wolken sind für die meisten Menschen unscheinbar und werden nicht aktiv beachtet, doch Fotografen schätzen sie.
Wie fotografiert man Wolken? Wolken fotografiert man am besten in RAW um in der Bildentwicklung und der Nachbearbeitung am PC jede gewünschte Struktur der Wolken herausholen zu können. Wolken können als Hintergrundmotive vor allem in der Landschaftsfotografie eingebettet werden. Schöne schwere Gewitterwolken können auch als Hauptmotive fotografiert werden.
Wolken sind sehr interessante Motive die in der Nachentwicklung ihre wahre Formen zeigen. Es ist interessant zu sehen welche Strukturen zum Vorschein kommen die mit bloßem Augen gar nicht zu sehen sind. Wie du schöne Wolken finden und fotografieren kannst möchte ich dir in diesem Artikel im Detail erklären.
Wolkenmotive finden
Wolken sind nicht schwer zu finden :), sie gibt es überall. Doch manche Wolken sind aus fotografischer Sicht interessanter und andere nicht so sehr. Ich glaube diese Erfahrung musst du selber machen. Ich kann dir ein paar Tipps geben aber ich kenne leider keine Abkürzung.
Versuche mal eine Weile nur Wolken zu fotografieren. Das hilft dir dich voll auf diese Motive zu konzentrieren. Am besten fängst du fängst gleich an und fotografierst was du so findest. Nach jeder Session solltest du die RAW Files bearbeiten und mit den Regler: Klarheit und Strukturen experimentieren (zumindest heißen diese in meiner RAW Software Capture One so). Drehe diese auch mal auch das Maximum hoch damit du siehst welche fantastische Strukturen Wolken haben die man so nicht sehen kann.
Wenn du das einige Wochen machst dann fängst du an die “schönen Wolken”, also diejenigen die dem Foto das gewisse extra mitgeben zu erkennen. Mit der Zeit kannst du sie dann auch mit bloßem Auge unterscheiden. Du kannst das auf dem Weg zur Arbeit, beim Spazieren, auf dem Spielplatz machen.
Wenn du schon etwas Erfahrung gesammelt hast, kannst du die Wolken gezielter aufsuchen und fotografieren. Hier sind einige Beispiele die ich gerne fotografiere:
Dramatische Regen- und Gewitterwolken
Gewitterwolken finde ich sehr interessant. Manchmal begegne ich ihnen auf der Fahrt. Ich halte immer an und suche mir eine schöne Stelle von wo aus ich sie fotografieren kann. Ich versuchen auf meine Fahrt ins Büro oder zurück immer etwas Zeitpuffer einzuplanen um Himmelsstimmungen einzufangen.
Gewitterwolken haben viele Strukturen die sich sogar in Farbe und Intensität unterscheiden. Diese können mit etwas Kontrast, Klarheit und Struktur hervorragend bei der Entwicklung hervorgehoben werden. Große Wolkenstrukturen solltest du mit einem Weitwinkelobjektiv fotografieren um sie vollständig ins Bild plazieren zu können.
Morgenwolken über ein Getreidefeld
Es muss ja nicht unbedingt ein Getreidefeld sein aber eine Komplementärfarbe wäre super weil sie einen schönen Farbkontrast erzeugt. Zum Thema Kontraste, auch Farbkontraste kannst du mehr in meinem Artikel: Bildgestaltung: 12 Kontraste für spannendere Fotos lesen. Ein gelbes Getreidefeld und dunkelblaue Wolken sind spannend. Als Vordergrundmotiv kannst du zum Beispiel deinen langen Schatten den die Morgensonne erzeugt einbauen.
Reflektierende Wolken im Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang
Ein bewölkter Himmel reflektiert die rot-orangenen Sonnenstrahlen. Voraussetzung ist dass der Himmel nicht komplett bewölkt ist und die Sonnenstrahlen der tief stehenden Sonnen die Unterseite der Wolken erreichen.
Mein schönstes Erlebnis hatte ich mal im Winter auf dem Wendelstein. An diesem Tag war der Himmel durch eine dicke Wolkenschicht bedeckt die genau in dem Moment des Sonnenuntergangs genau am Horizont mit der Sonne aufriss. Ein wunderschöner Moment den ich sofort einfing. Die halbe Wolkendecke reflektierte dieses Licht in einem fantastischen Farbenmix zurück.
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Tiefstehende Wolken in den Bergen
Wolken stehen manchmal in den Bergen sehr tief und bedecken die Spitze der Berge. In Fotos sehen diese sehr cool aus. Wenn du die Möglichkeit hat hinauf in die Berge zu gehen oder zu fahren dann liegt dies Wolken manchmal so tief dass du ab einer gewissen Höhe wieder aus den Wolken herauskommst.
Von da kannst du die Wolkendecke von oben fotografieren. Jede Perspektive die eine ander ist als die normale Sicht des Menschens ist viel interessanter. Dieses zählt natürlich auch dazu denn wie oft bekommt man die Chance eine Wolkendecke von oben zu sehen.
In der Wolke fotografieren
Eine Wolke sieht von innen wie Nebel aus. Vor allem in den Bergen unterstützen sie bei der Erzeugung einer mystischen Stimmung. Ich fotografieren Personen beim Wandern oder Bergsteigen in der Wolke sehr gerne.
Schafe-Wolken fotografieren
Wolken die wie Schafe aussehen fallen sofort auf weil sie sehr effektvoll sind. Meistens entstehen diese Wolken bei hellblauem Himmel und sind weiß. Fotografisch können sie sehr interessant sein. Der hohe Kontrast und die schneeweißen Wolken sind mit jeder Kamera einfach zu fotografieren.
Das Kameraequipment um Wolken zu fotografieren
Wolken sind nicht so schwer zu fotografieren und können mit den meisten Kameras gut aufgenommen werden. Wichtig ist dass du in RAW fotografierst um die feinen Strukturen später hervorheben zu können.
Die Kamera
Ein Smartphone ist notfalls ausreichend. Ich hatte am Anfang des Artikels empfohlen um Erfahrung zu sammeln eine Weile nur Wolken zu fotografieren. Das kannst du zum Teil auch mit dem Handy machen wenn du die Kamera nicht dabei hast. Ich habe zum Thema Smartphone Fotografie einen Artikel geschrieben: 3 einfache Schritte für herausragende Smartphone-Fotos
Ansonsten kannst du jede Kamera benutzen die RAW unterstützt und eine Weitwinkellinse besitzt. Ob du eine Kompakt-, Spiegelreflex-, System- oder Bridgekamera benutzt, jede funktioniert.
Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede, die Ansprüche setzt du. Im Artikel: Welche Kameratypen gibt es? Was sind die Vor- und Nachteile? erkläre ich die Unterschiede verschiedener Kameras.
Auch Drohnen kommen immer mehr zum Einsatz weil sie eine ungewöhnliche Perspektive haben. Hier bekommst du meine 16 besten Tipps für cool Luftaufnahmen.
Die Objektive
Ein Weitwinkelobjektiv brauchst du bei der Landschaftsfotografie eigentlich zwingend. Diese kannst du für große Wolkenstrukturen gut einsetzen. Mein Lieblings-Weitwinkelobjektiv für meine Sony Alpha 6000/6500 ist das Sigma 16mm F1.4. Mit ihm kann ich auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut fotografieren.
Ansonsten kommen normale Objektive und Teleobjektive dann zum Einsatz wenn ein bestimmter Ausschnitt fotografiert werden soll. Eines meiner schönsten Sonnenuntergang-Foto mit reflektierenden Wolken haben ich mit dem 220€ Sony SEL55210. Ich nutze Teleobjektive gerne beim Fliegen oder in den Bergen um Details der Wolken in der Ferne zu fotografieren.
Das Zubehör für Wolkenfotos
Wenn du in dunklen Umgebungen fotografierst wie zum Beispiel beim Sonnenaufgang oder – untergang, in der blauen Stunde oder sogar nachts dann brauchst du ein Stativ. Ich bin keine großer Freund von Stative, wenn ich sie trotzdem mal brauche dann nehme ich eins meiner zwei kleine Stative:
Ansonsten brauchst du Speicherkarten, Selbstauslöser, Tasche, … u.a. Wenn du generell mehr über den Aufbau einer Fotoausrüstung erfahren möchtest kannst du hier mal reinschauen.
Die Kameraeinstellungen bei Wolkenfotos
Wenn du in RAW fotografierst dann kannst du auch im Automatikmodus fotografieren. Selbst wenn die Fotos über- oder unterbelichtet sind kannst du sie bestens entwickeln. Um allerdings alles Scharf im Bild zu bekommen dann solltest du die Blende auf F8-16 einstellen. Das musst du wenn du nicht so erfahren bist nicht unbedingt im manuellem Modus.
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Im Modus Zeitautomatik kannst du die Blende manuell einstellen und die Kamera stellt alles andere selber ein. Wenn du gerade dabei bist dann stellst du den ISO Wert auf 100 bei gutem Licht und bei 200-800 bei dunklere Kulissen. Mehr solltest du vermeiden weil sich sonst das Rauschen in den Bilder sichtbar macht.
Ist das Licht sehr schwach solltest du eine längere Belichtungszeit einstellen. Dafür brauchst du ein Stativ und ein Fernauslöser.
Wolken perfekt im Bild setzen
Um Wolken spannend im Bild aufzunehmen sind einige Tricks anzuwenden. Eigentlich sind es keine Tricks sondern ganz normale Fotografie-Techniken die bei Wolken besonders effektvoll sind.
Wolken mit Langzeitbelichtung fotografieren
Wenn Wolken schnell vorbeiziehen können sie mit langzeitbelichtung aufgenommen werden. Sie erscheinen dann milchig im Bild und sehen krass aus. Vor allem in der blauen Stunde ist das Licht so schwach dass du ohne Langzeitbelichtung nicht auskommst. Wichtig dabei ist die Richtung der Wolken herauszufinden um damit führende Linien zu erzeugen.
Schwarz-Weiße Wolkenfotos
Wenn du große Wolken auf blauem Himmel fotografierst und sie mal anders darstellen willst dann konvertierst du sie in Schwarz-weiß Bilder. Beim Konvertieren kannst du einzelne Farbkanäle steuern um schöne Kontraste zu erstellen. Zum Beispiel kannst du den blauen Kanal (also den Himmel) dunkler machen um mit den weißen Wolken ein extremer Lichtkontrast zu bilden.
Wolken-Reflektionen im Wasser
Wenn Wolken im Wasser reflektiert werden dann sieht das manchmal extrem gut aus. Sehr schön ist ein Bergsee welcher Berge und Wolken in seinem dunkelblauem Wasser reflektiert. Es kann aber auch ein Baggersee oder sogar eine Pfütze nach einem Regen sein.
Wolken abdunkeln
Wenn Wolken dunkler dargestellt werden erscheinen sie schwerer und mystischer, fast gruselig. Durch das Abdunkeln kommen die Strukturen besser zum vorschein.
Wolken nachfärben
Manchmal hilft das Nachfärben der Wolken um mehr Farbe ins Bild reinzubekommen. Wolken haben nicht immer die gewünschten kontrastreichen Farben. Du kannst Farben und Sättigung in der Software verändern.
Sonnenstrahlen durch Wolken
Sonnenstrahlen die durch die Wolken durchdringen sind nicht immer einfach einzufangen. Auch wenn sie in der Realität sichtbar sind, sind sie unter umständen im Bild kaum zu sehen. Das liegt auch an der Qualität der Sensors welcher in der Kamera verbaut ist zusammen. In der Nachbearbeitung kann aber nachgeholfen werden. Mit einem Brush-Pinsel kannst du Sonnenstrahlen verstärken.
Wolken als Silhouette
Wer sagt dass Wolken immer bei Licht aufgenommen werden können? In bestimmten Konstellationen können Wolken als Silhouette fotografiert werden. In der blauen Stunden geht das noch am besten.
Die Nachbearbeitung der Wolkenbilder
Der Hauptpart in der Nachbearbeitung ist die RAW Entwicklung. Hier kannst du feinste Strukturen sichtbar machen indem du die Klarheit oder Struktur etwas aufdrehst. Der Kontrast muss bei Wolkenfotos oft gestärkt werden um die Unterschieden zwischen Hell und Dunkel zu akzentuieren.
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Ansonsten kannst du Wolken nach Geschmack nachschärfen, mache das aber nicht zu stark weil dann die Bilder nicht mehr realistisch aussehen. Eine Vignettierung kann den Fokus auf das Wesentliche lenken. Ich nutze diese Funktion fast immer in meinen Bilder.
Himmel ersetzen (Sky Replacement) mit Wolken
Immer mehr konzertieren sich Softwareanbieter wie Skylum auf ein automatisches Ersetzen des Himmels. Und das funktioniert mit Luminar 4 hervorragend. Luminar kostet gerade mal 69€ mit meinem Code „RASVOLK“ und funktioniert super.
Luminar kann RAW Files Verwalten, Entwickeln und Bearbeiten und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Aber was Luminar wirklich ausmacht sind die AI Funktionen mit Künstlicher Intelligenz für Landschaftsfotos und Porträts.
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Du kannst wirklich mit wenigen Klicks den kompletten Himmel ersetzen ohne manuellen Aufwand in Photoshop oder Affinity Photo. So kannst du deine schönen Wolkenfotos als Hintergrund für gute Fotos bei denen der Himmel nicht so spektakulär ist.
Ich habe zum Beispiel mehrere Himmel-Pakete erstellt mit denen du das ganz einfach machen kannst. Beispiele findest du hier.
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Weitere Fragen
Welche Wolken gibt es?
Laut dem Bayerischen Rundfunk gibt es insgesamt zehn Wolkengattungen. Diese wiederum unterteilen sich noch in zahlreiche weitere Untergruppen. Um das zu vereinfachen wurden Wolken in vier Wolkenfamilien unterteilt die sich in der Position in der Atmosphäre unterscheiden:
Hohe Wolken: Cirrus, Cirrocumulus, Cirrostratus
Mittelhohe Wolken: Altocumulus, Altostratus
Tiefe Wolken: Stratocumulus, Stratus
Wolken die sich vertikal weit erstrecken: Nimbostratus, Cumulus, Cumulonimbus
Quelle BR: https://www.br.de/themen/wissen/wetter-meteorologie-wolken100.html
Wie entstehen Gewitterwolken?
Gewitter entstehen wenn starker Sonnenschein Wasser verdunsten lässt und dieses in großen Mengen aufsteigt. Bei dem Auftrieb werden die Wassertropfen stark bewegt und reiben so aneinander dass sie sich elektrisch aufladen. Diese elektrisch geladene Tropfen bilden eine Wolke die eine große Spannung erzeugt. Wenn die Spannung hoch genug ist entlädt sich die Wolke in Form von elektrische Blitze die mehrere tausend Grad heiß sind. Beim Entladen entsteht ein lauter Krach und die Wolke bricht aus.
Wie kannst du dich bei Gewitter schützen?
Gewitter können sehr gefährlich werden. Sie kommen oft mit starken Winde der Äste und andere Gegenstände wie Geschosse um sich wirft. Ich habe es selber bei einer Fahrradtour erlebt. Wir sind am Waldrand gefahren und plötzlich kamen uns Äste entgegen geflogen. Wir haben und in einer Scheune versteckt. Diese war glücklicherweise sehr stabil gebaut.
Der gefährlichste Teil bei Gewitter sind die Blitze. Sie kommen normalerweise eher vertikal runter, können aber auch seitlich ausweichen. Selbst in großer Entfernung ist man nicht unbedingt komplett außer Gefahr zumal Gewitterwolken sich auch schnell bewegen können.
Wichtig ist dass man nicht der höchster Punkt in der Umgebung ist, also unbedingt von freien Felder fernhalten. Im Gebirge, oberhalb der Almen, da wo keine Bäume mehr sind ist es sehr gefährlich. Wer schon mal eine Blitz in der Nähe einschlagen gehört hat der weiß was für ein Krack entsteht.
Am besten schützt du dich vor Blitze im Auto oder in einem Gebäude. Gleichzeitig bist du und dein Kameraequipment vor Hagel geschützt der manchmal völlig unerwartet als große Eisbrocken herunterkommt.
Wie du deine Kamera vor Regen schützen kannst kannst duch auch in diesem Artikel nachlesen.